Dein Kind will nichts essen – „Ein Löffel noch!“ „Ein bisschen geht schon noch!“
Du kitzelst dein Kind. Dein Kind lacht, sagt irgendwann aber “nein!”. Du hörst nicht auf, weil dein Kind ja lacht…
Dein Kind will nicht zur Oma auf den Arm: „Aber das ist doch deine Oma“ „Deine Oma magst du ja!“ „Sonst ist Oma traurig…“
Dein Kind will die Jacke nicht anziehen: „Du musst jetzt die Jacke anziehen, es ist kalt!“
Dein Kind will seine Ruhe haben in seinem Zimmer oder einem anderen Rückzugsort. Du gehst trotzdem hin und beginnst ein Gespräch, weil dir das gerade wichtig ist.
Situationen in denen unsere Kinder etwas anderes wollen als wir, kennen vermutlich alle Eltern. Wie gehen wir damit um? Respektierst du die Grenze deiner Kinder oder findest du das nicht so wichtig?
Unsere Kinder sind eigenständige Personen und das schon ab Geburt. Sie haben das Recht, dass ihre Grenzen respektiert werden. Wir mischen uns so oft in Entscheidungen ein, wollen unsere Kinder umstimmen und nehmen sie nicht ernst. Im Gegenzug erwarten wir jedoch von unseren Kindern, dass sie die Grenzen anderer (Kinder oder auch von Erwachsenen) akzeptieren und einhalten.
Wenn unseren Kindern jemand zu nahe kommt, dann sollten sie für ihre Grenzen einstehen und diese durchsetzen können. Insbesondere wenn sie älter werden, sollten sie sich (zumindest außerhalb der Schule) nichts gefallen lassen und selbstbewusst ihre Grenzen verteidigen.
Babys können sehr gut von Anfang an für ihre Grenzen einstehen. Das wird dann im Kleinkindalter „abtrainiert“ nur um es den Kindern während des Heranwachsens wieder zu zeigen, was sich oft als sehr schwierig herausstellt. In unserer Vorstellung soll unser Kind sich auch nur in bestimmten Situationen durchsetzen.
Eure Kinder können hier nicht unterscheiden. Wenn ihr wollt, dass eure Kinder zu Erwachsenen werden, die für sich und ihre Grenzen einstehen und das auch klar machen, dann akzeptiert von Anfang an ihre Grenzen.
Bei medizinischer Notwendigkeit (Spritze, Untersuchung vom Arzt,…) oder anderen Situationen: Sprich mit deinem Kind. Nimm seine Ängste und Gefühle trotzdem ernst.
Einige Mamas werden vielleicht während der Geburt Situationen erlebt haben, in denen Sachen gemacht wurden, die sie so nicht wollten und die nicht geplant waren. Durch Erklärung der Hebamme und Ärzte ist es wesentlich leichter das zu akzeptieren, als wenn es einfach gemacht wird.
Wenn ihr hier also den respektvollen Umgang mit euren Kindern lebt und die Grenzen achtet – dann werden euch eure Kinder auch in schwierigen Situationen vertrauen. Wichtig ist, dass sich eure Kinder zu jeder Zeit verstanden fühlen.